Keine Aussetzung der Städtepartnerschaft mit Wolgograd

09.03.2022

OB Reker setzt Städtepartnerschaft mit Wolgograd aus 

In Abstimmung mit den Parteien Bündnis 90/Die Grünen, CDU und Volt hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Städtepartnerschaft mit dem russischen Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, ausgesetzt. 

Mit dieser Maßnahme schießt man im Rahmen des Sanktionsaktionismus weit über das Ziel hinaus. Was kann die Zivilgesellschaft in Wolgograd dafür, dass ihr Präsident mit seinen Truppen in ein Nachbarland zieht?  

Dialog und Austausch in diesen Zeiten wichtiger denn je

Der russischen Bevölkerung wurden in den letzten Tagen nahezu sämtliche unabhängige Informationsquellen gekappt. Gerade deshalb ist es in diesen Zeiten eklatant wichtig, im Dialog und Austausch mit den Menschen in Russland zu bleiben. Auf diese Weise nimmt man jedoch den Bürgen in Wolgograd eine weitere Kommunikationsmöglichkeit und überlässt sie der russischen Berichterstattung. 

Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Wolgograd wurde nicht mit einbezogen und ist über die Entscheidung sehr erschrocken. Zugleich bekundet er die volle Solidarität mit den Opfern der Gewalt und verurteilt entschieden den Angriff Russlands auf die Ukraine.

Städtepartnerschaften gerade in Krisenzeiten 

Der Kölner Stadtverband von dieBasis ist der Auffassung, dass gerade in Krisenzeiten Städtepartnerschaften ihre wahre Kraft entfalten und die Menschen verschiedener Länder näher zusammenbringen. 

Genau jetzt brauchen die Menschen in Russland den Austausch, unser offenes Ohr, einfach den Blick über den Tellerrand. Mit Schönwetter-Städtepartnerschaften ist niemandem geholfen. 

Sanktionen sieht dieBasis überhaupt als zweifelhaftes Mittel, weil diese in der Regel auch nur wieder unschuldige Menschen treffen. Man sollte schon genau hinsehen, ob das Ganze nicht nach hinten losgeht, der Schaden für die Bevölkerung nicht zu groß wird und man wirklich damit den Richtigen trifft. Die Aussetzung einer Städtepartnerschaft wird Putin jedoch nicht im Geringsten beeindrucken, eher im Gegenteil.  

Frau Oberbürgermeisterin, bitte aktivieren Sie sofort die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Wolgograd wieder vollumfänglich!